Die legendäre Ü40-Mission nach Hameln.
Wenn Männer über 40 sich auf eine „Trainingslagerfahrt“ begeben, sollte man stutzig werden. Und wenn das Ziel Hameln heißt, ist klar: Hier wird nicht nur der innere Schweinehund gejagt – sondern auch der Rattenfänger selbst könnte neidisch auf die Truppe blicken.
Noch bevor die Reise begann, musste ein Spieler tragisch passen. Der sportliche Ehrgeiz hatte ihn gepackt – leider auch das Monsterrad am Wurmberg. Nach einem spektakulären Sturz war ihm klar: „nächstes Jahr bin ich wieder dabei!“ An dem Wochenende gab es für ihn leider nur Kühlpacks statt kühle Getränke.
Am Freitag, 26.09., ging es los - pünktlich wie die Deutsche Bahn. Die Mannschaft ging wie so oft volles Risiko und reiste per Eisenbahn an, während der ehemalige Mittelstürmer – jetzt offiziell zum „Gepäckgeneral“ befördert – das gesamte Equipment persönlich nach Hameln kutschierte. Ein Einsatz, der selbst bei DHL für Schnappatmung sorgen würde.
Kaum in Hameln angekommen, begann das erste Training: Sprint vom Bahnhof Richtung Hotel. Die Passanten dachten vermutlich, es handele sich um ein Flashmob-Event. Am Ziel wartete besagter Gepäckgeneral mit den ersten isotonischen Getränken. Geschmacklich irgendwo zwischen Elektrolyt und Hopfen.
Nach einem Erholungsgang durch die malerische Altstadt – bei dem mehr Fachwerke als Kalorien gezählt wurden – folgte das Highlight des Abends: Ein Abendessen bei einem ehemaligen griechischen Fußballprofi. Hier wurde nicht nur gespeist, sondern auch gefachsimpelt. Europäischer Offensivfußball der 80er wurde mit Oliven und Paprika nachgestellt.
Nach dem Essen durfte ein Rundgang mit dem Rattenfänger nicht fehlen. Die Organisatoren Liebich und Peggau hatten an alles gedacht – sogar an Fritz-Walter-Wetter.
Nach dieser anspruchsvollen Einheit wurden die Legenden schnell wieder getrocknet - in einer Cocktailbar, die mehr Heilwirkung hatte als jede Sauna. Autogrammwünsche? Fehlanzeige. Die Stars blieben inkognito.
Der Samstag stand ganz im Zeichen der Erkundung. Erst eine entspannte Weserfahrt – mit mehr Seemannsgarn als Seegang – dann Steigerungsläufe hoch zum Klüt. Die Höhenmeter wurden mit viel Schnaufen und noch mehr Stolz bezwungen. Gut, dass abends im Rattenkrug bereits reserviert war. Die Regeneration erfolgte in drei Gängen – plus Nachtisch.
Am Sonntag ging es zurück. Im Gepäck: Muskelkater, Anekdoten und das gute Gefühl, dass Trainingslager nicht nur Schweiß, sondern auch jede Menge Spaß bedeuten.
Fazit: Die Ü40-Truppe hat erneut bewiesen: Man muss nicht jung sein, um legendär zu sein. Man muss nur nach Hameln fahren – und Liebich & Peggau organisieren lassen.